Zur Professur ohne Habilitation - Elisabeth Werder (2024)

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Das System derwissenschaftlichen Karriere in Deutschland ist im Wandel: NeueQualifikationswege neben der klassischen Habilitation etablieren sich.

Text: Elisabeth Korn

Es ist ein heißer Tag Mitte Juli, die Sonne strahlt in Hamburg undbegleitet eine Gruppe junger Leute auf ihrem Weg in die Redaktion von SpiegelOnline. Mittendrin: Prof. Dr. Klaus Meier, Professor für Journalistik an derKatholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt. Gleich werden zwei seinerStudierenden eine Präsentation vor der Redaktion halten und die Ergebnisseihres Studienprojektes vorstellen; es geht um eine wissenschaftliche Studieüber die Qualität des multimedialen Erzählens.

Solche Projekte mit Partnern aus der journalistischen Praxis liegenKlaus Meier besonders am Herzen, denn für ihn gehören das Lehren und Forschenzu gleichen Teilen zusammen: „Deshalb ist es für mich enorm wichtig, auf demLaufenden zu bleiben und mich zu vernetzen“, sagt er. Erst im letzten Jahr hatMeier den Ars legendi-Preis für exzellente Hochschullehre desStifterverbands für die Wissenschaft und der Hochschulrektorenkonferenz gewonnen, im Vorjahr einen Preis fürseine innovativen Lehrmethoden. 2011 wurde er an die KU Eichstätt-Ingolstadtberufen, davor hatte er den Lehrstuhl für crossmediale Entwicklungen imJournalismus der Technischen Universität Dortmund inne. Eine klassische Habilitationmusste er für keine der beiden Stellen vorweisen.

Nach seiner Dissertation war Meier zunächst als Vertretungsprofessor unddann als normal berufener Professor für den neu eingerichteten Studiengang Online-Journalismusan der Fachhochschule Darmstadt tätig. „Es war zwar für eineFH-Professur eher ungewöhnlich, zu gleichen Teilen lehr- undforschungsorientiert zu sein, aber ein neues Themengebiet lässt sich nicht soeinfach lehren wie bereits fest etablierte. Und deshalb habe ich weiterhingeforscht und wissenschaftlich publiziert“, sagt er. DasBerufungsverfahren an der TU Dortmund war dann sein Weg zu einerUniversitätsprofessur: „DurchVeröffentlichungen und meine Forschungsleistungen im BereichOnline-Journalismus und crossmediale Redaktionsorganisation konnte ich dieBerufungskommission davon überzeugen, sogenannte habilitations-adäquateLeistungen vorweisen zu können“, sagt Meier.

Neue Qualifikationswege

Die jeweiligenEinstellungsvoraussetzungen für Universitäts- oder Hochschulprofessoren sind inden einzelnen Hochschulgesetzen festgelegt. Im Bayerischen Hochschulgesetzsteht unter Artikel 65: „DieHabilitation dient der förmlichen Feststellung der wissenschaftlichen undpädagogischen Eignung zum Professor oder zur Professorin in einem bestimmtenFachgebiet an Universitäten (Lehrbefähigung). […] Im Habilitationsverfahrenwerden die Befähigung zu selbstständiger Forschung auf Grund einerHabilitationsschrift oder einer Mehrzahl von Fachpublikationen mit dem einerHabilitationsschrift entsprechenden wissenschaftlichen Gewicht festgestellt.“ LetztereMöglichkeit kam auch Klaus Meier zugute,der rückblickend seinen Weg zur Professur an einer Universität jedoch nicht unbedingt als klassisch bezeichnen würde: „Da war schon auch Glück dabei,dass meine Erfahrungen thematisch immer so gut zu den Stellenprofilen gepassthaben, aber das gehört bei einer wissenschaftlichen Karriere auch dazu.“

Eine Fachhochschule hat andere Einstellungsvoraussetzungen als eineUniversität, hier wird in der Regel keine Habilitation verlangt. LautHochschulgesetz benötigt ein Fachhochschulprofessor als Einstiegsvoraussetzungdas abgeschlossene Hochschulstudium, die pädagogische Eignung und die besondereBefähigung zu wissenschaftlicher Arbeit, welche in der Regel durch einePromotion belegt wird. „Letzteres kann aber in Ausnahmefällen auch durch anderewissenschaftliche Betätigung nachgewiesen werden“, sagt Dr. Matthias Jaroch vomDeutschen Hochschulverband. Fachhochschulen verlangen zudem mehrere JahreBerufserfahrung außerhalb des Hochschulbereiches. „In der Praxis findet manhäufig nicht habilitierte, selten auch nicht promovierteFachhochschulprofessoren. Letztlich liegt es an der jeweiligen Hochschule undder dort zu besetzenden Professur, wie genau die Einstellungskriteriengewichtet werden“, erklärt Jaroch weiter.

Forschung und Lehre

An Universitäten sind die Anforderungen, vor allem im Bereich derwissenschaftlichen Qualifikation, höher. Während ein Fachhochschul-Professorprimär der Lehre verpflichtet ist, wird an Universitäten Forschung und Lehregleich gewichtet. Für letztere wurden daherjahrzehntelang die Habilitation und eine größere Anzahlwissenschaftlicher Leistungen und Publikationen sowie umfangreicheLehrerfahrung vorausgesetzt. Insbesondere in vielen Bereichen derGeisteswissenschaften ist das auch heute noch so.

2002 sollte die Habilitation im Rahmen der Novelle zumHochschulrahmengesetz gänzlich abgeschafft und durch Juniorprofessurenersetzt werden. Die Begründung lautete, dass Wissenschaftlerinnen undWissenschaftler durch die klassische Habilitation erst sehr spät diewissenschaftliche Unabhängigkeit erreichen und damit nicht internationalwettbewerbsfähig sind. „Da ist man schon 30 oder älter, hat mindestens fünfJahre wissenschaftlich gearbeitet, und soll weitere fünf bis acht Jahreabhängig forschen und einem Professor zuarbeiten“, bestätigt Meier. DieserNachteil sollte durch neue Qualifikationswege ersetzt werden. Die Novelle scheiterte, weil vieleWissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie einige Bundesländer vor demBundesverfassungsgericht Klageeinreichten. Dennoch wurde erreicht, dass dieBundesländer das Professorenamt auch für weitere Qualifikationswege öffneten. „Wiesinnvoll das ist, hängt von den einzelnen Modellen und Fachgebieten ab. ZumTeil ist es bereits gelungen, alte Strukturen zu durchbrechen, zum Teil ehernicht – aber das kommt vor allem auf den Inhaber einer Professur und die Kulturin der Fakultät an, wie dort mit dem Nachwuchs umgegangen wird“, sagt Meierweiter.

Das System wandelt sich

Seiner Erfahrung nach hat sich das System Professur dahingehendgewandelt, dass sich diese neuen Qualifikationswege etablieren und es auchweiterhin tun werden. „Der entscheidende Punkt ist aber nicht dasBerufungsverfahren selber, da sind viele Kommissionen schon offener geworden,sondern die Qualifikationsphase für Nachwuchswissenschaftler/innen nach derDissertation: Also wie qualifiziere ich mich anschließend für einewissenschaftliche Karriere?“ Eine Möglichkeit ist die sogenannteJuniorprofessur, welche herausragenden Promovierten den direkten Einstieg inForschung und Lehre ermöglichen sollen, sowie die Nachwuchsgruppenleitung oderdie kumulative Habilitation (Sammelhabilitation). Auch vergleichbareQualifikationen, welche im Ausland erbracht wurden, können angerechnet werden.

Professor oder Professorin ist eine Amtsbezeichnung oder derakademische Titel einer Person, die Inhaber einer Professur ist. Sie alleinstellt keinen akademischen Grad dar. Die Juniorprofessur ist zunächst auf vierJahre befristet, kann aber auf bis zu sechs Jahre verlängert werden. Einmöglicher Zusatz bei der Ausschreibung einer Juniorprofessur ist der sogenannteTenure Track, welcher dem amerikanischen Bildungssystem entlehnt ist. Mit ihmerhält man die Zusage für eine Lebenszeitprofessur, nachdem man eine befristeteBewährungszeit absolviert hat. Mit der Einführung der Juniorprofessur und derReform der Professorenbesoldung ist die Habilitation nicht mehr die einzigeRegelqualifikation für den Beruf des Hochschullehrers. Bis 2005 wurdenwissenschaftliche Beamte an deutschen Hochschulen nach der Besoldungsordnung C1bis C4 (Laufbahn des höheren Dienstes) vergütet, seit 2005 regelt dieBesoldungsordnung W1 bis W3 die Amtsbezüge für Hochschullehrer. Die Entlohnungist in der Regel niedriger als in der früheren Besoldungsordnung C, dieGrundgehälter sind dafür altersunabhängig und können bei W2 und W3 um Zulagen erhöhtwerden, die zu maximal 40 Prozent des Grundgehaltssatzes ruhegehaltfähig sind.

Professoren ohne Zusatzbezeichnung werden seit Einführung derBesoldungsgruppen W in die Besoldungsgruppe W2 und W3 eingestuft. DieBesoldungsgruppe lässt dabei keinen Rückschluss auf den Hochschultyp(Universität, Fachhochschule, Kunst- oder Musikhochschule, Fachakademie) zu.Die Besoldungsgruppe W1 wird für die Juniorprofessur vergeben.Honorarprofessoren sind nebenberufliche Hochschullehrer, die aufgrund ihrerkünstlerischen oder wissenschaftlichen Leistungen außerhalb der Hochschulebestellt worden sind. Gastprofessuren werden entweder im Rahmen einesinternationalen Austauschs oder an Dritte, die befristet an einer Hochschulebeschäftigt sind, vergeben. Vertretungsprofessoren übernehmen zeitlichbefristet die Verwaltung einer Professur und dürfen während derVertretungsdauer den Professorentitel tragen.

Das Berufungsverfahren

Das Berufungsverfahren auf eine Professur unterscheidet sich in dreiMerkmalen: Dem jeweiligen Bundesland, den Gepflogenheiten der Universitätbeziehungsweise der Hochschule und den Anforderungen der Berufungskommission anden Bewerber oder die Bewerberin. Eine Stellenausschreibung muss nach denLandeshochschulgesetzen öffentlich und möglichst international ausgeschriebenwerden – eine Ausnahme bilden die Juniorprofessuren mit Tenure Track Option,welche in eine reguläre Professur umgewandelt werden. Das genaue Verfahren, wieund wo eine Stelle ausgeschrieben werden muss, wird in der Berufungsordnung festgelegt.Die Bewerbungsfrist liegt in der Regel bei mindestens vier Wochen. Nach derAusschreibung wird eine Berufungskommission durch die Fakultät eingesetzt,welche die eingehenden Bewerbungen sichtet und vorsortiert.

Sie organisiert auch Bewerbungsrunden, zu denen sechs bis achtgeeignete Bewerber eingeladen werden, einen öffentlichen Vortrag zu halten undsich der Berufungskommission persönlich vorzustellen. Aus den verbliebenenBewerbern wählt die Kommission drei am besten geeignete Kandidaten aus undsetzt sie in gewichteter Reihenfolge auf die Berufungsliste. Wer auf der Listeganz oben platziert wird, erhält den Ruf und tritt mit der Hochschule inBerufungsverhandlungen. Von der Ausschreibung bis zur Besetzung der Professurmuss man mindestens ein halbes Jahr, oft auch bis zu zwei Jahre Zeit einplanen.

Klaus Meier hat drei solche Berufungsverfahren erlebt. Mittlerweileist er selbst an Berufungsverfahren auch anderer Fachbereiche an der KUEichstätt-Ingolstadt beteiligt und hat früher Berufungskommissionen an derHochschule Darmstadt geleitet. „Letztlich kommt es der Berufungskommission aufdie Passgenauigkeit auf das Stellenprofil an – wenn ein Bewerber formal keineHabilitation vorzuweisen hat, aber viele Publikationen im richtigen Bereichveröffentlicht hat, ist das unter Umständen ausreichend. Eine kluge Kommissionachtet vor allem auf die Inhalte und weniger auf die Formalia“, sagt er.

Fachkultur ist entscheidend

Das bestätigt auch Prof. Dr. André Bleicher, Rektor der HochschuleBiberach. Seiner Aussage nach hat die Habilitation in den Geistes-, Sozial- undWirtschaftswissenschaften an einer Universität nach wie vor einen hohen Stellenwert.Er stellt jedoch fest, dass Hochschulen in den Ingenieurwissenschaften oftkompromissbereiter sind: „Es gibt bestimmt eine ganze Reihe Professoren in denIngenieurwissenschaften, die ohne Habilitation an einer Hochschule fürangewandte Wissenschaften (HAW) gelandet sind. Das hängt dann eher davon ab obdiese in einem Unternehmen oder Institut erfolgreich an einem größerenForschungsprojekt mitgearbeitet haben“, sagt er. Klaus Meier erklärt außerdem,dass die Drittmittelorientierung bei Berufungskommissionen eine immer größerwerdende Rolle spielt: „Das hängt stark von der Fachkultur ab, inwiefernDrittmittel zur Forschung benötigt werden, das ist vor allem in Natur- undweniger in Geisteswissenschaften der Fall. Aber ein Bewerber, der in seinerPost-Doc-Phase erfolgreiche Drittmittelanträge nachweisen kann, ist definitiverfolgreicher bei der Berufungskommission.“

Das zweite große Unterscheidungskriterium, neben der Fachkultur, istdas Klassensystem öffentlicher Hochschulen in Deutschland. An Universitäten,besonders sogenannten Elite-Universitäten mit Exzellenz-Initiativen, spielt dieHabilitation nach wie vor eine große Rolle. Nachgeordnet sind Hochschulen fürangewandte Wissenschaft, dort ist eine Habilitation traditionell von nicht sogroßer Bedeutung, weil Kompetenzen in der Anwendung im Vordergrund stehen. EinePromotion ist meist Voraussetzung, Praxiserfahrung kompensiert den Rest.Sogenannte Berufsakademien, welche den Fachhochschulen nachgeordnet werdenkönnen, gewichten vor allem nach praktischer Erfahrung und setzen in der Regelkeine wissenschaftlichen Abschlussgrade voraus.

An der Hochschule Biberach liegen die Schwerpunkte in den BereichenBauwesen, Energie, Biotechnologie und Betriebswirtschaftslehre. „Bei uns gibtes derzeit rund 80 Professuren, darunter sind nur ein oder zwei habilitierteKollegen und einige, die nicht promoviert haben – letztere vor allem imFachbereich Architektur, da Promotionen im künstlerischen Bereich nicht diegleiche Relevanz haben wie in anderen Disziplinen“, sagt Bleicher. Dass einProfessor keine Promotion hat, ist jedoch eher unüblich. Als Grund für so einePersonalentscheidung nennt er zum Beispiel einen Mangel an Bewerberinnen undBewerbern mit akademischen Graden.

Fachhochschulen aufProfessorensuche

Nach Bleichers Erfahrung haben Hochschulleitungen immer häufigerSchwierigkeiten, geeignete Bewerberinnen und Bewerber für eine ausgeschriebeneProfessorenstelle zu bekommen, da die Verdienstmöglichkeiten in der Industrie weithöher lägen. Ein akuter Mangel an Bewerberinnen und Bewerbern zeichnet sichlaut einer Studie des Deutschen Zentrums für Hochschul- undWissenschaftsforschung in den Ingenieurswissenschaften ab. Aber auch denSozialwissenschaften fehlt es den Erhebungen zufolge an geeigneten Kandidatinnenund Kanditaten. Die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderteStudie ergab zudem, dass Bewerberinnenund Bewerbern häufig Praxiserfahrung vermissen lassen, die für eineFH-Professur wesentlich sind. André Bleicher erwartet mindestens drei Jahreberufliche Erfahrung. „Wir suchen für unsere Hochschule im Idealfall jemandenmit Promotion und Praxiserfahrung – also gleichsam erfolgreich in Wissenschaftund Wirtschaft oder Industrie. Das sind meistens richtig gute Leute, die in derfreien Wirtschaft viel Geld verdienen und für die eine Professur durchaus einenfinanziellen Rückschritt bedeuten würde“, erklärt der Rektor.

Eine Restmenge, die sich trotzdem dazu bereit erklärt, erfüllt dafürvielleicht nicht auf Anhieb die wissenschaftlichen Voraussetzungen. Wer keinePromotion vorweisen kann, muss von zwei externen Gutachtern bescheinigenlassen, dass seine Leistungen als promotionsadäquat gewertet werden können. „Dakommt man oft in einen Grauzonenbereich, auch ich hatte schon öfter Unterlagenauf dem Schreibtisch wo ich gesagt habe, das ist eigentlich nicht adäquat“,sagt Bleicher. In dem Fall gilt es abzuwägen, ob die Bewerberin oder der Bewerberdennoch geeignet ist oder gegebenenfalls eine Lehrveranstaltung künftig nichtmehr angeboten werden kann, weil qualifiziertes Personal fehlt. Hier könnenalso im Einzelfall auch Professoren ohne Promotion berufen werden.

Künstlerische Professuren

Neben den wissenschaftlichen Professuren an Universitäten oderFachhochschulen gibt es auch künstlerische Professuren, welche bei einerbesonderen Fähigkeit zur künstlerischen Arbeit und weiterer künstlerischenLeistungen berufen werden können. Hier haben Promotion oder Habilitation keineRelevanz, da sich ein Künstler oder Musiker in erster Linie in seinerFachdisziplin beweisen muss. „In diesem Bereich haben Professorenbeispielsweise dann habilitiert, wennsie aus dem pädagogischen Bereich kommen“, sagt Dr. Julia Wedel. Sie ist dieGeschäftsführerin und Pressesprecherin der Alanus Hochschule für Kunst undGesellschaft in Alfter. Hier kann zum Beispiel Bildende Kunst, Schauspiel oderArchitektur studiert werden. Es gibt aber auch circa 40 wissenschaftlicheProfessuren, zum Beispiel im Fachbereich Bildungswissenschaft.

Künstlerische Professuren werden nach dem Kunsthochschulgesetz desjeweiligen Bundeslandes berufen, wissenschaftliche Professuren nach demLandeshochschulgesetz. „In Nordrhein-Westfalen haben wissenschaftlicheFachbereiche der Kunsthochschulen die Vorgabe, sich bei Berufungsverfahren andie Vorgaben einer Universität und nicht einer Fachhochschule zu halten“, sagtWedel. „An der Alanus Hochschule ist es wahrscheinlich eine Besonderheit, dassein Bewerber auf eine Juniorprofessur im wissenschaftlichen Bereich kein jungerDurchstarter von der Uni sein muss, er darf zeitweilig auch mal links undrechts geguckt haben und sich dann wieder auf die Wissenschaft konzentrieren“,ergänzt sie. Wedel selbst hat im Fach Psychologie promoviert, praktischeErfahrungen in der Wirtschaft gesammelt und war als Lehrbeauftragte tätig. „Aufdie passende Ausschreibung einer Professorenstelle einer Fachhochschule, könnteauch ich mich bewerben.“ Wer vorhat, sich um eine Professur zu bemühen, für denlohnt sich eine Blick auf das jeweiligeLandeshochschulgesetz, das die individuellen Voraussetzungen jedes Bundeslandesregelt. Einen Überblick bietet dieInterseite des Deutschen Hochschulverbands. Hier sind alle Hochschulgesetze aufgelistetund verlinkt:

www.hochschulverband.de/hochschulgesetzsammlung.html

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Infokasten: Wegezur Professur im Überblick

Grundsätzlich muss zwischen drei verschiedenen Professurenunterschieden werden. An einer Universität, vor allem in denGeisteswissenschaften, ist eine Habilitation nach wie vor die Regel. EineAlternative stellt die sogenannte Juniorprofessur dar, welche die Habilitationim Wesentlichen ersetzt. Für eine wissenschaftliche Professur an einerFachhochschule wird in der Regel keine Habilitation gefordert, aber derBewerber sollte promoviert haben und einige Jahre Praxiserfahrung mitbringen.Für eine künstlerische Professur wird keine Promotion oder Habilitationgefordert, sondern Erfahrung und Reputation als Künstler. In jedem Fall musssich die berufende Hochschule an die jeweiligen Landeshochschulgesetze halten,welche sich von Bundesland zu Bundesland unterscheiden können.

Der Artikel erschien erstmals im WILA Arbeitsmarkt (2018).

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